Tassos Nachfolger. Vorführung des Linzer Polizei- und Schutzhundevereins (zu sehen: Dobermann-Pinscher, Schäferhunde, Boxer) am 1. November 1925 am ehem. Lask-Platz (heute Nähe Paul-Hahn-Straße).
Alles für die Wurst. Ein alter Brauch waren auch die Tiersegnungen in Linz, bei denen die Diensthunde der Polizei teilnahmen. 1960 fand die Segnung vor der Kapuzinerkirche statt, damals wurde ein Polizeihund für seine Verdienste ausgezeichnet
Angriff. Polizei-Hundeausbildung 1977 bei der
Traunwehr (Ausmündung des Kleinmünchner Weidingerbaches).
1952 am 28. Juni wurde mit 15.000 Besuchern das Linzer Stadion auf der Gugl eröffnet. Auch die Hundestaffel der Linzer Polizei zeigte dabei ihr Können.

Tasso von der Traun

Tasso von der Traun war Österreichs erster Polizeihund.

 

 

Ein Hund auf Streife? Gerne erinnert man sich bei diesem Gedanken an die legendäre
Kultserie „Kommissar Rex“ zurück. Dass es in Oberösterreich bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen über die Grenzen hinaus bekannten Polizeihund aus Wels gab, ist jedoch nur wenigen bekannt.

 

In Wels beginnts

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden im deutschsprachigen Raum Hunde im Polizeidienst eingesetzt. Die Treue vieler Rassen und vor allem ihr Spürsinn, machen sie bis heute zu unverzichtbaren „Ermittlern“. Der erste Polizeihund in Österreich war ab 1908 bei der Welser Polizei im „Dienst“ - der Dobermann-Pinscher „Tasso von der Traun“. Franz Holter, sein Züchter, schenkte den Hund der Welser Sicherheitswache. Dort erkannte man das Potenzial des Rüden und betraute Wachmann Leopold Spreizer mit der Betreuung des Hundes.

 

Starke Ausbildung

Da es in Deutschland zum damaligen Zeitpunkt bereits spezielle Trainings für Diensthunde gab, schickte man Spreizer und seinen Hund zur Schulung ins Nachbarland. Dort wurde Tasso trainiert und meisterte alle Anforderungen mit Bravour. Dazu gehörte das Überspringen einer 1,5 Meter hohen Wand, bei zu bewachenden Gegenständen liegenzubleiben, Futter aus fremder Hand zu verweigern oder Meldungen von einem Posten in die Wachstube zu bringe. Auch beherrschte Tasso die Fährtensuche bzw. das Stellen von flüchtenden Personen.

 

Erfolgreich auf 4 Pfoten

Das, was der schnüffelnde Kommissar während seiner Ausbildung erlernt hatte, setzte er sodann hervorragend im „Echtbetrieb“ ein. Seine Erfolge in der Fährtensuche bei kriminellen Delikten und beim Auffinden vermisster Personen waren so groß, dass er bald von Gendarmarie und Polizei in ganz Oberösterreich angefordert wurde. Das ließ sich die Stadt Wels sodann auch vergüten. Pro Tag wurde eine Art Leihgebühr von 12 Kronen verlangt, wobei je die Hälfte an den führenden Wachmann bzw. die Stadtgemeinde ging. Der erfolgreichste Coup gelang Tasso am 26. Juli 1910 in Linz. Nachdem in der Post drei Geldsäcke gestohlen wurden, nahm Tasso umgehend die Fährte auf und stellte den dreisten Dieb.

 

Populär, dann verloren

Dieser Ermittlungserfolg sorgte für viel Aufsehen und machte den Hund sehr populär. Oft sammelten sich hunderte Neugierige am Tatort, um Tasso im Einsatz zu erleben. Durch den großen Andrang wurden die Ermittlungsarbeiten allerdings behindert, ja teilweise sogar Spuren verwischt. Leider wurde der Hund 1913 nach Deutschland verkauft. Dort verliert sich seine Spur.
Mit Tasso startete die Geschichte der Polizeihunde in Oberösterreich. Fortan wurden regelmäßig Polizeihunde ausgebildet. Neben Dobermann-Pinschern kamen später auch andere Rassen wie Airedale, Terrier, Rottweiler und Boxer für Polizeizwecke zum Einsatz.

 

Lob vom Kanzler

Heute sind österreichweit ca. 370 Polizeihunde im Einsatz. Sie sind oft bei schwierigen Einsätzen die entscheidenden Helfer. So kommen sie zum Beispiel bei Demonstrationen, Fußballspielen aber auch im Kriminaldienst zum Einsatz. „Die Ausbildung der österreichischen Polizeihunde ist auf höchstem Niveau und genießt weltweit großes Ansehen“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer im Jahr 2021.